Der Walddialog fand erstmals 2014 im Vorfeld der Brandenburger Landtagswahlen statt und ist inzwischen als jährlich wiederkehrende Veranstaltung fest in den Jahresplan der Schutzgemeinschaft Deutscher Wald Brandenburg integriert. Im Fokus der Diskussionsveranstaltung stehen jeweils aktuelle Wald- und Naturschutzthemen.
Klimawandel, Waldumbau, Jagd. Seit einiger Zeit scheint der sich aus diesen Schlagworten ergebende Dreiklang im Rahmen von (forst-)politischen Debatten erneut an Bedeutung zu gewinnen. Dem Wald in Deutschland geht es so schlecht wie selten zuvor. Auch der Waldzustandsbericht zeigt eine weitere, deutliche Verschlechterung gegenüber den vergangenen Jahren; doch: Was steckt wirklich dahinter? Wie geht es weiter mit dem Wald in Brandenburg? Wo bleibt die Politik? Dies erfahren Sie im Rahmen unseres traditionellen Walddialogs - von anerkannten Waldexperten. Aufgrund der aktuellen Situation wird dieser erstmalig als reines Out-doorevent stattfinden, bei dem wir uns ausschließlich im Freien bewegen. Das ausgewählte Gebiet ist die Rochauer Heide (Spreewald). Es besteht die Möglichkeit, entlang von vier Stationen aktuelle Einblicke in Erkenntnisse von Wissenschaft und Wirtschaft zu erlangen. Im Anschluss kommen wir gemeinsam mit Expert:innen aus Wissenschaft, Politik und Praxis zusammen, um den weiteren Weg zu diskutieren. Wir freuen uns sehr, diese Veranstaltung erstmals gemeinsam mit dem Brandenburgischen Forstverein durchzuführen!
Der SDW Walddialog 20 fand am 08. August um 17 Uhr im Hermann Scheer Zentrum für Erneuerbare Energien in Eberswalde statt. Im Vorfeld der Brandenburger Landtagswahlen 2019 wurde sich mit verschiedenen VertreterInnen aus den politischen Parteien zum Thema "Zukunft des Waldes in Brandenburg" ausgetauscht. Im Fokus der Veranstaltung standen dabei auch Fragen von Bürgerinnen und Bürgern zu aktuellen Wald- und Naturschutzthemen! Sie hatten uns Ihre Frage(n) an die Podiumsgäste bis Ende Juni zugemailt. Aus allen Zusendungen haben wir einen Fragenkatalog erarbeitet und diesen an unsere Gäste weitergeleitet. Vielen Dank für Ihre Mitwirkung!
Brandenburg ist zu Recht stolz auf sein Tafelsilber. Eine reichhaltige Naturausstattung, die sich unter anderem in seinen vielfältigen Wäldern und deren Lebensräumen äußert. Gesichert werden soll dieses Naturkapital unter anderem durch FFH-Gebiete im Rahmen des Schutzgebietssystems Natura 2000. Handwerklich umgesetzt wird dieser Ansatz durch sogenannte Managementplanungen, die unter anderem im Rahmen von Erhaltungszielverordnungen Rechtskraft erlangen. Dabei zeigen sich in der Praxis immer neue Widersprüche, welche die Frage in den Raum stellen, ob das Natura 2000 System nicht längst zur Bedrohung für den Naturschutz in Brandenburg geworden ist. So sehen sich Waldbesitzer oftmals mit dem Problem konfrontiert einen, im Rahmen von Biotopkartierungen ausgewiesenen, Lebensraumtyp zu bewirtschaften, der in der Realität der Bestände gar nicht vorhanden ist. Die „SDW Brandenburg“ und der „Brandenburgische Forstverein“ möchten dieser, gegenwärtig im Land kontrovers diskutierten, Frage im Rahmen des traditionellen Walddialoges nachgehen. Gemeinsam mit Praktikern und Betroffenen wollen wir erörtern, was sich am Rahmen der FFH-Gesetzgebung und ihrer praktischen Umsetzung ändern müsste, um der Dynamik von Waldökosystemen Rechnung zu tragen.
Brandenburg befindet sich derzeit in der Endphase eines langjährigen Prozesses, der ursprünglich zu einer umfassenden Kommunalreform führen sollte. Während sich der Landtag mit dem durch die Landesregierung eingebrachten Kreisneugliederungsgesetz beschäftigt, hat der Verein „Bürgernahes Brandenburg“ ein Volksbegehren gestartet, welches die Sinnhaftigkeit dieses Reformansatzes grundsätzlich infrage stellt.
In dieser Situation ist zuletzt der Eindruck entstanden, dass alles was von der geplanten Reform übrig bleibt eine erneute Forstreform ist. Diese „Reformreform“ könnte allerdings dazu geeignet sein, bewährte und langjährig erprobte forstpolitische Strukturen endgültig zu zerschlagen.
Die SDW möchte sich mit ihrem diesjährigen Walddialog umfassend der Frage widmen, was im Rahmen der jetzt zur Debatte stehenden Vorhaben genau auf den brandenburgischen Wald zukommt. Im Bundestagswahljahr sollen daher Vertreter verschiedener politischer Strukturen, sowohl aus der Bundespolitik, der Landespolitik und dem Kommunalbereich zur Sprache kommen.
Das Volksbegehren für ein generelles Verbot von Windkraftanlagen in Brandenburgs Wäldern ist gescheitert. Was heißt das für die Zukunft? Beginnt jetzt der große Kahlschlag? Oder gelingt ein vernünftiger Weg, auf dem ein nachhaltiger Standard der Waldbehandlung erhalten bleibt?
Auch innerhalb der Mitgliedschaft der SDW gibt es zur Windenergie im Wald unterschiedliche Positionen. Laut einer vereinsinternen Umfrage wird die Windkraftnutzung in „forstlichen Nutzwäldern“ keineswegs grundsätzlich abgelehnt. Doch welche Kriterien wären, neben der Windhöffigkeit, für solch eine Auswahl sinnvoll? Und wie könnten diese durchgesetzt werden?
Es braut sich was zusammen über dem Wald. Die SDW Brandenburg will daher in ihrer diesjährigen Diskussionsveranstaltung „Walddialog 2016“ den Fragen zur Zukunft der Windkraft in Brandenburgs Wäldern nachgehen.
Im Vorfeld der Landtagswahlen 2014 wollte die Schutzgemeinschaft Deutscher Wald ein Forum bieten, um die Zukunft der Waldpolitik in Brandenburg zu diskutieren. Im Hermann-Scheer Zentrum in Eberswalde trafen dabei Landespolitiker auf Vertreter aus Wissenschaft und Praxis. In vielen Bereichen herrschte ungewohnte Einigkeit auf dem Podium. Der natürliche Umbau von Kiefernreinbeständen zu Mischbeständen ist mit den derzeitigen Wildbeständen im Wald nicht zu machen.
Die anstehende Novellierung des Jagdgesetzes, die eine Verlängerung der Jagdzeiten ermöglicht, wurde da schon mal mit der Mondlandung verglichen. "Ein kleiner Schritt für die Menschen - ein Sieben-Meilen-Schritt für den Wald". Wie jedoch auch der Erfolg von Apollo 11 nur ein erster Schritt war, so wünscht sich besonder die Arbeitsgemeinschaft Naturgemäße Waldwirtschaft weitere jagdliche Freiheiten für die Forstbetriebe um angepasste Wildbestände erreichen zu können. Der scheinbar endlose Reformprozess der Brandenburger Forstverwaltung wird von vielen Förstern und Waldfreunden nur noch mit Schrecken beobachtet. Viel zu große Reviere und Personalabbau schränken den Landesbetrieb in seiner Handlungskompetenz immer mehr ein, gleichzeitig sorgt der Einstellungsstop junger Forstabsolventen für ein Ausbluten des forstlichen Wissens.
Auf dem Podium wurde dabei mehrmals die Forderung nach einer ehrlichen Aufgabenkritik laut. "Was soll die Landesforstverwaltung, was sollen die Wälder Brandenburgs in der Zukunft leisten?" Dabei bekannten sich alle Beteiligten zur Einheitsforstverwaltung und forderten Stabilität, um den Menschen, die Ihr Arbeitsleben im Wald verbringen, Sicherheit zu geben. Heftig diskutiert wurde die Frage wie der weite Planungshorizont der Forstwirtschaft mit dem von kurzen Legislaturperioden bestimmten Politikhorizont zusammen gebracht werden könnte. Muss der Wald Gewinn machen? Und welche Leistungen des Waldes werden hier quantifiziert? Nur das Holz? Oder auch Luft, Lebensraum und Boden? Da konnte der ein oder andere Podiumsgast schon zum Philosophen werden.
Reibungswärme gab es am Ende dann doch noch beim Thema Waldnaturschutz. Auf Publikumsmeldungen hin positionierten sich gerade die politischen Gäste von CDU, FDP und LINKEN gegen eine Neuausweisung von Schutzflächen. Emotional wurde die Rolle des Försters als Naturschützers hervorgehoben. Ordentliche Forstwirtschaft sei der beste Naturschutz auf der Fläche. Sie sollten nicht im Gegensatz verwendet werden. Bei Imbiss und Getränken wurde im Nachgang noch locker geplauscht. Für Interessierte erfolgte eine geführte Besichtigung des Hauses.